Zeit: Dienstag 12 (c.t.) - 14 Uhr,
Beginn: 7. April 2020
Im Recht zeigt sich eine objektive Seite von Moralität. Der soziale Raum ist von Rechtsverhältnissen durchzogen, die das Leben von Personen mit spezifischen Formen von Orientierung und Verbindlichkeit bestimmen. Die neuen Ordnungen der Rechtsverhältnisse haben sich kulturgeschichtlich auf dem Wege der Überlagerung von Zwangsläufigkeiten natürlicher Gegebenheiten entwickelt. Rechtsverhältnisse erlauben Einblicke in die humane Lebensform sowie in die spezifische Verfassung menschlicher Lebensweisen. Die Einführung wird sich in drei Teilbereiche gliedern: I. Die kulturgeschichtliche Herausbildung der Institution des Rechts (vom Codex Hammurabi zur Erklärung der Menschenrechte), II. Klassische Positionen der Rechtsphilosophie (Grotius, Hobbes, Pufendorf, Locke, Kant, Hegel, Hart, Dworkin), III. Systematische Problemstellungen (Moralität und Recht, Recht und Gerechtigkeit, Begründung und Geltung).
Oberseminar:
Spinozas Revisionen
Zeit: Donnerstag 14 (c.t.) - 16 Uhr,
Beginn: 9. April 2020
Baruch de Spinoza hat die metaphysischen, naturphilosophischen, erkenntnistheoretischen, bewusstseinsphilosophischen und ethischen Positionen der Hauptströmungen abendländischen Denkens einer grundsätzlichen Revision unterzogen. Die Folgen der Revision sind bislang in ihrem ganzen Ausmaß nicht aufgearbeitet worden. In dem Oberseminar soll Spinozas Revision mithilfe zentraler Textpassagen rekonstruiert werden, um sie in einem weiteren Schritt vor dem Hintergrund des Pantheismusstreits im 18. Jahrhunderts sowie neuerer Interpretationen (u. a. Hampshire, Deleuze, Damasio) auf gegenwärtige Problemstellungen der Naturphilosophie, Philosophie des Geistes und Ethik anzuwenden.
Examens- und Doktorandenkolloquium
Nach Vereinbarung
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist nur nach persönlicher Anmeldung während der Sprechstundenzeiten möglich.